Freitag, 5. November 2010
Französische Revolution 1789 - 1795
Die kostspielige Hofhaltung, die hohen Steuerabgaben der Bürger und Bauern, die schlechte Entlohnung der Arbeiter und das Vorbild des amerikanischen Freiheitskampfes führtem im Juli 1789 schließlich zur Erstürmung der Bastille. Der nachfolgenden Revolution fielen Tausende von Adligen, Gelehrten und Künstlern unter dem Fallbeil (Guillotine) zum Opfer. Der "dritte Stand", die Bürger auch die Bauern und das Proletariat, beherrschten mit dem Ruf nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit die Szene. Geistige Wegbereiter waren die Schriftsteller und Philosophen Rousseau und Voltaire. Von Rousseau stammte die aufrüttelnde Feststellung: "Der Mensch wird frei geboren, doch überall liegt er in Fesseln!" Dem Gedanken der Freiheit stand Ludwig XVI. mit seinem Kabinett ratlos gegenüber. Um das zerrüte Wirtschaftssystem zu retten, berief der König die seit 150 Jahren nicht mehr zusammengerufenen Vertreter der Stände. Der dritte Stand brachte die Führung an sich und erklärt sich zur "Nationalversammlung", d.h. zur Vertretung des ganzen Volkes. Damit war die Macht des Adels und der Geistlichkeit gebrochen. Das bis 1789 wie unmündig behandelte Volk befreite sich schließlich in der Revolution von seinem unfähigen König und damit von der Herrschaft absoluter Fürsten. Die königliche Familie musste auch für die Sünden der Vorgänger büßen und endete 1793 unter dem Fallbeil. Doch die Revolution tobte weiter und bemächtigte sich am Ende auch ihrer anführer, Danton, Marat und Robespierre, die umgebracht wurden. Die folgenden neuen Epochen erhielten ihre geistigen Triebfedern durch die freiheitlich gesonnenen Schriftsteller der Aufklärung. Die Kunstrichtung der "edlen Einfalt und stillen Größe" griechischer und römischer Formgebung wurde besonders nach den Stürmen der Revolution wieder zum Vorbild genommen und bildete den Klassizismus aus. Ein gewisser Napoleon Bonaparte erlebte als junger Offizier die Revolution und sympathisierte mit den Trägern der freiheitlichen Ideen.
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